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Turnerbund Hamburg-Eilbeck e.V.
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Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass der Turnerbund Hamburg-Eilbeck e.V. sich seit vielen Jahren für die Einhaltung der Leitlinien zur Gewaltprävention des DOSB und der Hamburger Sportjugend (HSJ) einsetzt. Seit 2011 sind zwei Präventionsbeauftragte benannt, die für Gespräche und/oder Hinweise zur Verfügung stehen, jeder Übungsleiter/in muss regelmäßig ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen und einen Ehrenkodex unterschreiben aus dem unter anderem hervorgeht, dass er/sie das Recht des ihm/ihr „anvertrauten Kindes, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf körperliche Unversehrtheit achten und keine Form der Gewalt, sei sie physischer oder sexueller Art, ausüben“ werde.

Bisher bin ich immer davon ausgegangen, dass andere Vereine und Verbände das Thema mit derselben Intensität verfolgen und sich für die Regeln und Vorgaben der HSJ und des DOSB einsetzen und scheinbar trifft das auch auf fast alle zu. Nachdem jedoch im vergangenen Jahr im Hamburger Amateur-Box-Verband (HABV) ein Fall publik wurde, bei dem eine Boxerin ihrem damaligen Trainer vorwarf, sie im Jahr 2011 bei einer Turnierreise missbraucht zu haben, begann mein Vertrauen zu wanken. Es ging dabei um den Landestrainer, der mittlerweile im HABV tätig war und bis heute ist.

Für mich stellte sich der Fall wie folgt dar: Die Frauenbeauftragte und Rechtsberaterin des HABV (Nele Rades-Walther) nahm sich nach Bekanntwerden der Anschuldigungen an. Sie sprach mit der betroffenen Sportlerin und half ihr, den Fall an die Justiz zu übergeben. Sie und ihr Mann, André Walther (Boxtrainer im THE), versuchten auch im Verband den Fall bestmöglich aufzuarbeiten, jedoch stießen sie hierbei auf wenig Entgegenkommen und wurden scheinbar eher als Unruhestifter wahrgenommen. Da sie sich öffentlich zu dem Vorfall äußerten, wurden die beiden in der Verbandsitzung im vergangenen September (Nele und André waren nicht die einzigen…) wegen verbandsschädigenden Verhaltens ausgeschlossen (vgl. http://www.habv.de/index.php/amtliche-bekanntmachung/98-bekanntmachung-des-habv-vorstandes) und es wurde ein Hausverbot ausgesprochen, das bis heute Bestand hat.

Natürlich kann man versuchen den Fall von beiden Seiten zu betrachten. Für mich gibt es folgende Möglichkeit das Ganze darzustellen:

  • Der Trainer hat ein sexuelles Verhältnis mit der minderjährigen Sportlerin – ein Skandal
  • Der Trainer hat ein sexuelles Verhältnis mit einer minderjährigen Sportlerin ohne ihre Einwilligung bzw. gegen ihren Willen - eine Straftat.

Denn dass es ein Verhältnis gab, welcher Art es auch immer gewesen ist, gilt (auch seitens der Staatsanwaltschaft) wohl als bestätigt...

Ein interessanter Beitrag ist unter anderem der Bericht der Sendung Panorama (NDR) der am 17.01.2018 (21:45 Uhr) ausgestrahlt wurde und in der Mediathek der ARD zu finden ist.

Wie reagiert man als Verein auf solch ein Verhalten? Welche politischen Mittel hat man und  wie kann man sich positionieren ohne ins Fadenkreuz des neuen Rechtsbeistands des HABV zu geraten?

Als eine der ersten Maßnahmen haben wir dem betreffenden Trainer ein Hausverbot erteilt. Des Weiteren hat der THE die Mitgliedschaft im HABV gekündigt und meldet seine Sportler nun in Mecklenburg-Vorpommern. Das ist zwar schade für die Sportstadt Hamburg aber angesichts dieser Entwicklung sehen wir uns außer Stande, mit dem Hamburger Verband weiterhin zusammen zu arbeiten. Eine weitere wichtige Möglichkeit, der Sache zu begegnen, ist es, die Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen und so den öffentlichen Druck zu erhöhen, damit der Fall geklärt werden kann und das Ansehen des Boxsports keinen weiteren Schaden nimmt. Missbrauchsvorwürfe müssen aus unserer Sicht restlos aufgeklärt werden!
Die sportpolitische Riege unserer Stadt (Senator, Staatsrat und Sportamt) hat sich in dieser Angelegenheit im Übrigen auffällig zurückgehalten…

Durch die Presse ging vor kurzem auch die Kampagne „MeToo“, in den sozialen Medien besser bekannt als #metoo, die in der Film- und Fernsehbranche für Furore sorgte. Etwas Vergleichbares gibt es seit kurzem auch für Sportler und Sportlerinnen, die unter dem Hashtag #coachdonttouchme (Trainer, fass‘ mich nicht an) hoffentlich ebenfalls für vergleichbar großes Aufmerksamkeit in den sozialen Medien sorgen werden und helfen, die Öffentlichkeit für das Thema weiter zu sensibilisieren.

Nils Schäding
Presse- und Werbewart
Turnerbund Hamburg-Eilbeck e.V.

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